Michael Köppe
Gitarrist / Gitarrenlehrer
Albrechtstr. 65, 12167 Berlin
mjkoeppe(at)gmx.de
Die Kinder haben einmal wöchentlich Einzelunterricht sowie einmal wöchentlich oder vierzehntägig
Gruppenunterricht, wobei sechs bis zehn(oder mehr) Kinder eine Gruppe bilden. Der Anteil spielerischer Elemente ist
in der Gruppenstunde höher als in der Einzelstunde, so dass es hier auch lauter zugeht. Inhalte der Gruppenstunde
sind z .B. Bewegungsspiele, kleine Konzerte, Unterricht, Notenlese-Spiele, Reaktionsspiele und vieles mehr, wobei
der Phantasie des Lehrers keine Grenzen gesetzt sind. Die regelmässige Gemeinschaft mit anderen Kindern ist
äusserst wichtig für die Motivation. So sind es auch die Gruppenstunden, die den Kindern in der Regel am meisten
Spass machen.
Grundsätzlich sollte die Einzelstunde folgende Elemente enthalten: Arbeit am aktuellen Stück, Wiederholung alter
Stücke.
Vorausnehmendes Ansprechen künftiger Probleme. (Starr, 1984, S. 27)
Keiner
dieser Punkte sollte über längere Zeit fehlen. Suzukis Methodik ist
besonders durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet: Der Lehrer
lenkt die Aufmerksamkeit des Kindes auf nur jeweils einen Punkt. Meist
ist ein Kind überfordert, wenn es beim Spiel an mehr als eine Sache
denken soll. Suzukis Anliegen ist es, das Talent jedes Kindes zu
entwickeln. Dies bedeutet, dass Lehrer und Eltern die Bedürfnisse des
Kindes respektieren müssen.
Jedes Kind bestimmt sein Lerntempo, wie es dies auch tut, wenn es
Gehen und Sprechen lernt. Das Lerntempo eines jedes Kindes zu
Respektieren bedeutet, mit dem Kind erst dann den nächsten Schritt
zu tun, wenn es den vorigen vollkommen, seinen kindlichen Möglichkeiten
entsprechend, beherrscht, auch dann, wenn ein anderes Kind schneller ist. Nicht die
einzelne Leistung einer Fingerfertigkeit ist wichtig, sondern die gesamte Persönlichkeitsentwicklung.
Hier müssen Lehrer und Eltern geduldig sein und dürfen mit Lob nicht sparen, um das Kind zu ermutigen , eine
Sache wieder und wieder zu versuchen, bis sie zur Gewohnheit geworden ist. Hier heisst es natürlich vom Kind nicht
zu verlangen, was es physisch noch nicht leisten kann. So fallen einem Kind grobmotorische Bewegungen
wesentlich leichter als feinmotorische.
Ein Beispiel aus dem Geigenunterricht. Anfangs lernen die Kinder mit nur wenig Bogen zu spielen, da ihnen
ansonsten die Kontrolle über die Bewegung verloren ginge. Erst später wird ihr Bogenstrich länger. Diese
Erweiterung der Spieltechnik wenden die Suzuki-Schüler nun jedoch nicht nur auf neue Stücke an, sondern, auch
hier greift nun ein weiteres wesentliches Element der Methode, auch auf alte Stücke. Neues wird auf diese Weise
schneller zur Gewohnheit. Indem die Kinder auch ihnen schon lange vertraute Stücke immer wieder spielen und sie
ihr Repertoire auf diese Weise ständig erweitern, trainieren sie auch ganz selbstverständlich ihr Gedächtnis. So wird
es ihnen von Mal zu Mal leichter fallen, ein neues Stück zu lernen.
Suzuki Methode für Gitarre
© 1998 bei Michael Köppe
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